Das Thomas-Morus-Gymnasium (TMG) liegt in Oelde im westfälischen Münsterland und besteht seit April 1962. Eine weiterführende Schule gab es in Oelde seit dem Jahre 1849. Diese Rektoratsschule wurde 1951 in Realschule umbenannt. Oelder Schüler, die das Abitur anstrebten, besuchten nach Abschluss der Realschule die Gymnasien in den Nachbarstädten Ahlen, Beckum, Warendorf und Gütersloh.
Der Übergang wurde jedoch infolge der Überfüllung der Aufnahmeklassen dieser Gymnasien schwieriger. So verwundert es nicht, dass in der Oelder Bevölkerung der Wunsch immer dringlicher wurde, eine eigene „Höhere Schule“ zu gründen.
Am 10. August 1961 genehmigte das Land Nordrhein-Westfalen die Errichtung eines neusprachlichen Gymnasiums in der Trägerschaft der Stadt Oelde. Im April 1962 begann für 42 Schülerinnen und Schüler der Unterricht. Den Namen Thomas-Morus-Gymnasium erhielt die Schule im November 1965.
Seit seiner Gründung befindet sich unsere Schule in einem ständigen Entwicklungsprozess: Die ersten Abiturprüfungen des nunmehr voll ausgebauten Gymnasiums fanden im Juli 1967 für 10 Schüler statt. Zum Schuljahresbeginn 1970/71 wurde ein mathematisch-naturwissenschaftlicher Ausbildungszweig eingerichtet, der im folgenden Jahr durch einen wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Zweig ergänzt wurde. 1971 wurde aufgrund steigender Schülerzahlen für die Eingangsklassen und 1976 für die Oberstufe ein eigenes Gebäude errichtet. In den nachfolgenden Jahren erhielt das Hauptgebäude neue Fach- und Verwaltungsräume. 2001 trat das TMG in den Verbund der UNESCO-Projektschulen ein, seit 2008 bietet das Thomas-Morus-Gymnasium das Fach Technik sowohl im Neigungsfach- und Differenzierungsbereich wie auch in der Oberstufe an und ist Bestandteil des Nachwuchs-Zentrums Technikwelt Oelde.
In den folgenden Jahren entwickelte die Schule ein Konzept zur individuellen Förderung und Forderung der Schülerinnen und Schüler: Seit 2008 bieten wir Schüler-Tutorien und eine Nachmittagsbetreuung für Schüler der Sekundarstufe I an. Seitdem ist der Kreis der nicht-lehrenden Mitarbeiter, die Aufsichten, die Betreuung von Schülern sowie die Gestaltung von Arbeitsgemeinschaften übernehmen, stetig gewachsen. Ab dem Schuljahr 2009/2010 nahmen wir mit dem Ziel, die Zahl der Wiederholer und Schulabgänger unter Beibehaltung der Qualität zu senken, an dem Projekt „Komm Mit! Fördern statt Sitzenbleiben“ teil. 2010 wurde das TMG auf Anregung der Schülerschaft „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“. Ebenfalls 2010 wurde unsere Schule für die Bemühungen um ein ganzheitlich angelegtes Förderkonzept mit dem „Gütesiegel Individuelle Förderung“ ausgezeichnet.
Der im Zusammenhang mit der Einführung von G8 an Gymnasien, dem neuen Schulgesetz aus dem Jahr 2005 mit dem in § 1 festgeschriebenen Recht auf individuelle Förderung und der veränderten Lebens- und Arbeitswelt begonnene Prozess zur Weiterentwicklung der Schule mündete im Schuljahr 2011/12 in der Einführung des gebundenen Ganztages.
Verbunden mit den organisatorischen, pädagogischen und didaktischen Veränderungen wurde auch das Schulgebäude sukzessive umgebaut. So entstanden nach dem sogenannten Herforder Modell Jahrgangsstufenbereiche, die das Prinzip und die Arbeitsweise der Jahrgangsteams widerspiegeln. Die vollständige Neugestaltung der naturwissenschaftlichen Räume trug dem modernen Naturwissenschaftsunterricht Rechnung. Das Bistro, das schon im Rahmen des vermehrten Nachmittagunterrichts durch G8 eingerichtet worden war, wurde 2011/12 durch eine Mensa erweitert. Auch die Einrichtung einer Stelle für eine Schulsozialarbeiterin im März 2013 unterstützte die Entwicklung zu einem modernen Ganztagsgymnasiums. Die Arbeit in dem Regionalen Arbeitskreis der Ganztagsgymnasien seit 2010 und die Arbeit als Referenzschule im Netwzerk Zukunftsschulen NRW geben Impulse und Unterstützung für die stetige Weiterentwicklung.
Aktuell werden etwa 700 Schüler am TMG unterrichtet. Im Laufe der Zeit haben mehr als 3000 Abiturientinnen und Abiturienten die Allgemeine Hochschulreife am Thomas-Morus-Gymnasium erworben. 52 Lehrer unterrichten in sprachlich-literarisch-künstlerischen, gesellschaftlichen und mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Fächern. Darüber hinaus prägen Neigungsfächer, Projekte und andere Aktivitäten, die von Lehrern, Schülern, Eltern und außerschulischen Mitarbeitern durchgeführt werden, das Schulleben.